Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
česky deutsch

Renovierung von Baudenkmälern

Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof

Antragsteller:
Židovská obec Teplice
Lipová 333/25
41501 Teplice
www. kehila-teplice.cz
Projektpartner:
Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V
Dr. Rainer Thummel
www.freundeskreis-synagoge-dresden.de/
 
Ziel des Projektes Projekt-Gegenstand: Errichtung einer Umzäunung um das Kulturdenkmal Jüdischer Friedhof in Sobědruhy.
Projekt-Ziel: Einschränkung des freien Zugangs zur Verhinderung vandalistischer Aktionen auf dem Friedhofsgelände.
 

Im westlichen Teil der Gemeinde Sobědruhy, an einer Böschung an der Grenzlinie zwischen Teplice und Sobědruhy nahe an der Hauptstraße, befindet sich eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Bezirks Ústí nad Labem – der Jüdische Friedhof in Sobědruhy. Gegründet wurde er im Jahre1669. Zu Beginn des 19. Jh. wurde er auf die Größe von 3496 m2 erweitert und  bis zum 2.Weltkrieg genutzt. In den 1960er Jahren wurden neuzeitliche Grabsteine teilweise verkauft, die Zeremonienhalle wurde abgerissen und das gesamte Gelände nach und nach verwüstet. Dennoch haben sich auf der Fläche des Friedhofs etwa 200 ursprüngliche Grabsteine erhalten, darunter befinden sich zahlreiche wertvolle Barockstelen. Der Friedhof diente noch vor kurzem als „schwarze Müllkippe“ und als Treffpunkt problematischer Bevölkerungsgruppen.

Die Bemühung um eine Erhaltung dieses bedeutenden historischen Beweises der Existenz einer jüdischen Besiedlung des Raums Teplice bereits im 17. Jh. veranlasst die Jüdische Gemeinde Teplice zu dem Plan, die praktisch nicht mehr existierende Umgrenzung des Friedhofs zu erneuern. Mit der Zugangsbeschränkung möchte man Ordnung einzuführen  und vandalistische Aktionen auf dem Friedhofsgelände verhindern.

Außer den hier beerdigten tschechischen Juden sind hier auch die Gebeine jüdischer Minoriten aus dem benachbarten Sachsen beigesetzt. Grabsteine Verstorbener aus Dresden, Freiberg, Berlin, Hamburg und weiteren Städten sind teilweise noch heute erhalten. Ihre letzte Ruhe fanden hier auch bedeutende Persönlichkeiten wie z.B. der Kabbalist Zacharias Mendel (verstarb 1712), Rabin David ben Simon (verstarb 1719), der Philanthrop Jonáš, auch Amiti genannt (verstarb 1736) und Heinrich Galandauer.  Die Beerdigung der jüdischen Bewohner war damals in vielen deutschen Städten verboten, z.B. durfte in Dresden erst im Jahre 1751 ein eigener jüdischer Friedhof errichtet werden. Bis zu dieser Zeit wurden die Bewohner von Dresden und anderen deutschen Städten in Sobědruhy beigesetzt. In diesem Zusammenhang hat der Friedhof internationale Bedeutung erlangt. Die jüdische Gemeinde in Sobědruhy entstand nach dem Jahre 1668 als die Teplitzer Juden durch einen herrschaftlichen Befehl zum zweiten Mal der Stadt verwiesen wurden. Sobědruhy als selbständige Ortsgemeinde unterstand nicht dem Befehl der Teplitzer Herrschaft und so gründeten die vertriebenen Juden in Sobědruhy eine eigene Gemeinde, wozu eine Synagoge und ein Friedhof gehörten.

Die internationale Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Dresdener Synagoge e.V. Deutschland begann 2011, als eine Vereinbarung zwischen den Organisationen entstand, dass sie mit vereinten Kräften die Errichtung einer Umzäunung dieses Kulturdenkmals erwirken wollen. Die Freunde der Dresdener Synagoge haben bereits jahrelange Erfahrung mit dem Erhalt von Kulturdenkmälern und entschieden, diese Erfahrung an die Jüdische Gemeinde Teplice weiterzugeben. Im Jahre 2012 begann eine Sammlung von Finanzmitteln dieser Gesellschaft zum Zwecke der Errichtung einer Umzäunung dieses Friedhofes. Gleichzeitig wurde die Verhandlung der Jüdischen Gemeinde Teplice mit dem Nationalen Denkmalschutzamt und dem Magistrat der Stadt Teplice eröffnet, um die entsprechende Genehmigung zur Errichtung des Zauns nach einem Vorschlag der deutschen Organisation zu erwirken. Am 28. November 2014 wurde das Werk feierlich eingeweiht. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Teplice Oldřich Látal begrüßte Frau Andreu Dombois –Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Frau Nora Goldenbogen - Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dresden, Vorsitzender Freundeskreis Dresdner Synagoge Herr Rainer Thümmel, Joachim Bruss - Direktor des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Pavel Vodseďálek - Vorsitzender des Ausschusses für nationale Minderheiten Region Ustí und eine Reihe von anderen prominenter Persönlichkeiten. Nach der Zeremonie folgte eine kurze Sitzung im Gemeinschaftsraum der Jüdischen Gemeinde Teplice.

Für Texte und Fotos sind die Projektträger verantwortlich.

Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
Teplice – Sobědruhy – Jüdischer Friedhof
 
 
zurück
 
 
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds