Pfarrkirche St. Johann d. T. in Sonnberg/Südböhmen

2004 trafen sich vor Ort in Sonnberg in Südböhmen eine kleine Gruppe deutscher und tschechischer Idealisten mit dem Bürgermeister der Gemeinde und dem zuständigen Pfarrer, um über alle Grenzen und Widerstände hinweg das anscheinend Unmögliche zu wagen: Die im vierzehnten Jahrhundert erstmalig erwähnte und nun vom Verfall bedrohte alte Dorfkirche St. Johannes der Täufer soll gerettet werden. Kurzfristig wird dazu eine gemeinsame Initiative gegründet und eine formale Basis zur Finanzierung und Realisierung der Sanierung geschaffen: 2005 werden ein Förderverein gegründet, die ersten privaten Spenden eingeworben und erste bescheidene bauliche Schritte zur Rettung der Kirche eingeleitet.

Einen unerwarteten Dämpfer erhält die mit viel Elan gestartete Initiative, als der beauftragte Gutachter die Gesamtkosten der Sanierung auf über 10 Mill. Kronen (ca. 400.000 €) taxiert - für dieses als "Graswurzelprojekt" gestartete Unternehmen eine herbe Hypothek. Aber man lässt sich nicht entmutigen, intensiviert die Spendenwerbung und holt prominente und potente Unterstützer aus Deutschland, Österreich und Tschechien mit "ins Boot". Und trotz aller Schwierigkeiten gelingt es, die Finanzierung zu sichern und heute, nach knapp zehn Jahren Projektlaufzeit, sieht die Bilanz wie folgt aus: Über 29.000 € haben die Landsleute in Deutschland und Österreich zusammengetragen, ergänzt um namhafte Dotationen des Landes Oberösterreich/Linz, der Diözese Augsburg und des Vereins Glaube und Heimat/Beilngries. Insgesamt werden über 86.500 € (ca. 2,16 Mio. CZK) an Spenden eingeworben und bilden als "Eigenmittel" die eigentliche Finanzierungsbasis. Dazu kommen die Zuschüsse der Öffentlichen Hand in Höhe von knapp 8 Mio. CZK: Das tschechische Kulturministerium fördert das Projekt mit über 3,6 Mio. CZK (ca. 145.000 €), Die Europäische Union gibt mehr als 2,5 Mio. CZK (ca. 101.000 €), der Südböhmische Bezirk steuert 723.000 CZK bei und die Gemeinde Žar beteiligt sich mit 40.000 CZK an den Sanierungskosten. Nicht zu vergessen der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, der im fraglichen Zeitraum 1,08 Mio. CZK für das Sonnberger Projekt bereitstellt.

Auch die Restaurierungsarbeiten kommen voran und werden seit 2005 schrittweise und parallel zur Bereitstellung der Finanzmittel und unter Federführung des tschechischen Partners, dem Bistum Budweis, zügig fortgeführt. Quasi als Belohnung von "höherer Warte" werden bei der Innensanierung wertvolle Fresken aus der Spätgotik und der Renaissance entdeckt, die, professionell restauriert, auch in Fachkreisen Aufsehen erregen und die Kirche überregional bekannt machen.

Und 2013 ist es soweit: Am 05. Oktober 2013 werden in Sonnberg die erfolgreiche Rettung und Wiederherstellung der Kirche St. Johann d. T. als Baudenkmal und als Gotteshaus und das 500-Jahr-Jubiläum der alten Pfarrkirche unter großer öffentlicher Anteilnahme mit einem Festakt und einem Festgottesdienst in der restaurierten Kirche gewürdigt.