Antragsteller:
Dr. Andreas Barth
Universitätsverlag Winter GmbH
Handschuhsheimer Schlösschen
Dossenheimer Landstr. 13
D-69121 Heidelberg
Projektpartner:
Prof. Dr. Urs Heftrich
Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft
Schulgasse 6, D-69117 Heidelberg
Dr. Michael Špirit
Katedra České literatury a literární vědy FF UK
Nám. J. Palacha 2
CZ-11638 Praha
Die Gesammelten Werke von Vladimír Holan sind weltweit eines der ehrgeizigsten Editions- und Übersetzungsvorhaben zur tschechischen Lyrik. Die Presse spricht von einem „exquisiten Editionsprojekt“, ja „Mammutprojekt“, das „marktübliche Vorhaben“ überschreite. Dem „Wort- und Bildzauberer“ Holan werde mit „beispielsloser Hingabe“ ein „verdienstvolles Denkmal“ gesetzt, ein „unverrückbarer Meilenstein in der deutsch-tschechischen Literaturvermittlung“ – und dies auf „allerhöchstem Niveau“ (NZZ, dradio.de, literaturkritik.de, RNZ, Passauer Pegasus, FAZ).
Das Gemeinschaftsunternehmen der Bohemisten Urs Heftrich (Heidelberg) und Michael Špirit (Prag) soll 2029 abgeschlossen sein. Vier der 14 Bände liegen bislang vor, 1628 Seiten mit Texten Holans in tschechischer und deutscher Sprache, Kommentar und Nachwort.
Holans poetisches Lebenswerk ist höchst facettenreich. Er debütierte 1926 im Zeichen des spielerischen Poetismus, entwickelte jedoch bald eine eigene, formstrenge „poésie pure“. Hitlers Angriff auf die Tschechoslowakei führte eine weitere radikale Wende herbei; Holan verließ seinen Elfenbeinturm und wurde erst zum Ankläger der nationalen Tragödie, dann zum Sänger der Roten Armee. Dennoch konnte er nach der Machtergreifung der Kommunisten über Jahre kein einziges Buch veröffentlichen. Erst in den 1960er Jahren fand er die nationale und internationale Anerkennung, die dem Rang seines Werkes entspricht: 1969 wurde er für den Nobelpreis vorgeschlagen.