Antragsteller:
SEM Přátelé Herlíkovic
prateleherlikovic@seznam.cz
http://pratele-herlikovic.evangnet.cz/
Projektpartner:
Krajanské sdružení bývalých německých obyvatel okresu Vrchlabí (Heimatkreis Hohenelbe Riesengebirge e.V.)
cuc.eichmann@gmx.de
http://www.hohenelbe.de/
Bereits der zweite Jahrgang der Pilgerwanderung zur Hackelsdorfer Kirche, der höchstgelegenen evangelischen Kirche in Böhmen (780 m ü.M.), wurde am 4.7.2015 mit einem tschechisch-deutschen Gottesdienst eröffnet. Am Nachmittag fand das Konzert von Bohdan Mikolášek statt. Wir konnten das Lied Ticho über Jan Palach hören, wegen dessen Mikolášek und seine Familie verfolgt wurden, sowie einige Lieder auf Deutsch oder zumindest in deutscher Übersetzung. Am Jahrestag der Kirchweihe wurde in der Kirche auch die Ausstellung über Přemysl Pitter eröffnet, den bekannten Humanisten und Pädagogen, der während des Krieges und nach Kriegsende vielen Kindern half, egal welcher Nationalität und welchen Glaubens sie waren. Nach 1948 emigrierte Pitter nach Deutschland, wo er auch den Flüchtlingen aus der Tschechoslowakei half.
In der anschließenden Woche reinigten die Workcamp-Teilnehmer den alten deutschen Friedhof in Strážné, der völlig zugewachsen war und wo manche Grabsteine umgestürzt waren. Es handelte sich um ein Projekt anlässlich des Kriegsendes vor 70 Jahren und des Beginns der Vertreibung von Deutschen aus dem Riesengebirge. Es wurden auch kleine Renovierungsarbeiten an dem alten Riesengebirgshaus fortgesetzt und die umliegenden Wiesen gemäht. Der Seminarteil war z. B. dem Vergleich der Situation im Sudetenland 1938 mit der Entwicklung in der Ostukraine gewidmet. Eine interessante Präsentation über ein (nach der Aussiedlung der Deutschen) verschwundenes Riesengebirgsdorf Glasendorf/Sklenářovice bot der Ethnologe des Nationalparks Riesengebirge, Libor Dušek, an. Die deutschen Landsleute erzählten, wie sie nach dem Krieg das Land verlassen mussten. Es gab auch Zeit für eine Bergwanderung.