Der letzte Sommer - internationales Künstlersymposium

Was hat das Jahr 1913 mit unserer Wirklichkeit zu tun? Ist es „nur“ ein Abschnitt der europäischen Geschichte? Gibt es Parallelen zu unserem Leben heute? Sind wir Teil dieses Geschehens? Mit diesen Fragen beschäftigten sich zwölf Künstler und Künstlerinnen aus Berlin, Bremen, Prag und Pilsen in der Umgebung des Schlosses Konopiště während eines einwöchigen Symposiums.
Die thematische Ausrichtung war durch die historische Situation vor dem Ersten Weltkrieg gegeben. Die Künstler studierten die zugänglichen Quellen, besichtigten die historischen Orte, sprachen mit Experten, fühlten sich in die Atmosphäre ein. Schließlich formulierten sie das Thema künstlerisch um. Am 10. 8. 2013 legten die Beteiligten für vier Stunden in einer open-air Ausstellung Spuren zur Vorkriegszeit unweit des Schlosses an einer Kreuzung in Poříčí nad Sázavou. In verschiedenen künstlerischen Techniken – in Bildern, Installationen, Performances - wurden persönliche Schwerpunkte sichtbar: Das Leben der Familie von Franz-Ferdinand von Österreich-d´Este, das Blut der Soldaten, Erinnerungen, Abschied.... Kaum ein anderer als der Thronfolger Franz-Ferdinand und seine Familie symbolisieren so genau die Widersprüchlichkeit der Zeit: Die Spannung zwischen Modernität und Tradition, zwischen privatem und öffentlichem Leben. Beschleunigung und Erregung, Angst und Schwindelgefühle bestimmen die damalige wie die heutige Zeit.
Das Thema „Der letzte Sommer“ steht für die Idee, die brüchige Heiterkeit, die instabile Grundstimmung auf die gesellschaftliche und politische Situation von heute zu übertragen. 

Bericht in der Prager Zeitung