Antragsteller:
Základní škola Liberec, Aloisina výšina 642, p.o.
Aloisina výšina 642
46015 Liberec 15
www.zs-aloisinavysina.cz
Projektpartner:
Mittelschule am Burgteich Zittau
Alte Burgstraße
7a 02763 Zittau
www.sn.schule.de/~burgteichschule-zittau/index.php?page=schule
Vom 31. 9. – 4. 11. 2016 fand im Isergebirge ein Workshop zum Thema Migration statt, an dem 50 tschechische und deutsche Schüler teilnahmen. Die Schüler wurden zu Angehörigen von fiktiven irakischen Familien in einem Spiel voller Zufälle, Gefahren, häufigen Ungerechtigkeiten und Sehnsucht nach privatem Glück:
„Wir wählten uns Namen, Alter und die Männer Berufe aus. Es war Vorkriegszeit und wir hatten ähnliche Wünsche wie die „Europäer“. Der Vater Faid strebt nach einer Erweiterung seiner Firma, seine Frau Selma wünscht sich gesunde Kinder, Akila möchte studieren, Hamid Europa erkunden, der kleine Baschir einen neuen Teddy. Doch nun kam der Krieg. Unser Dorf liegt nicht direkt im Kriegsgebiet, aber Iraks Wirtschaft liegt in Trümmern. Mancher junge Mann nimmt am Kriegsgeschehen teil. Die Wünsche aller Angehörigen ändern sich. Sie wünschen sich, dass alle am Leben bleiben, dass sie sich Essen kaufen können, dass die Kinder zur Schule gehen können, dass …wenigstens einer von uns nach Europa kommt. Wenigstens einer – so hofft die Familie auf die Möglichkeit einer späteren Familienzusammenführung. Wir begannen Geld für die Reise zu verdienen, indem wir einen schwierigen Lauf im stürmischen Isergebirge starteten. Der fiktive Ertrag reichte kaum aus, um die nötigen Reisekosten eines Angehörigen jeder Familie zu decken.
Der Fußboden des Speisesaals wurde zu einem Spielfeld umfunktioniert, auf dem Feld bewegten sich an Stelle von Figuren die Schüler. Die Familien warfen den Würfel und schauten dem Spiel voller Zufälle zu. Das grüne Feld – du wurdest beklaut, bezahle 1000 Dollar. Wird das Geld für eine Reise über das Meer reichen? Das blaue Feld – du musst dich verstecken, du ruhst 2 Runden. Das schwarze Feld auf dem Meer bedeutet den Tod. Das rote Feld – endlich Europa. Jedoch wird auch hier von den Spielern das Schicksal gelost. Du bist ein Wirtschaftsmigrant, du wirst zurückgeführt. Du hast Asyl erhalten, jedoch ohne das Recht auf Familienzusammenführung. Du hast kein Asylrecht bekommen, beschließt aber trotzdem zu bleiben – illegal. Wie wirst du deine Familie unterstützen? Lässt du dich in kriminelle Machenschaften hineinziehen, um mehr Geld zu verdienen? Wir sind desillusioniert. Wieso ist das ein Wirtschaftsmigrant? Er wollte doch nur, dass seine Träume in Erfüllung gehen …“