Gespräche über die Grenze

Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den wichtigsten Nachbarn der Tschechischen Republik - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und kulturell. Die Beziehung von Deutschen und Tschechen entwickelte sich jahrhunderte lang unter diversen gesellschaftlich- historischen Umständen, besonders dramatisch dann im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Was für eine wichtige Rolle gerade die Beziehungen zu Deutschland innerhalb der tschechischen internationalen Beziehungen spielen, wusste auch Václav Havel: Seine erste Auslandsreise als Präsident führte 1990 nach Deutschland. In seiner Eröffnungsrede zur Vortragsreihe Gespräche über die Nachbarschaft an der Karlsuniversität sagte V. Havel u.a., dass „wir über das deutsch-tschechische Thema öffentlich, offen, sachlich reden sollten und mit vollem Bewusstsein dessen, dass wir darüber redend über uns selbst reden“. Diese Diskussionsreihe knüpfte an diesen Appell frei an – allerdings unter ganz anderen Bedingungen als in den 90ern Jahren, denn in den letzten Jahren ist es gelungen, für eine Reihe von politischen und historisch bedingt strittigen Positionen Lösungen zu finden oder zumindest einen Dialog anzuknüpfen. Die drei Abende waren den Bereichen Politik, Publizistik und Kultur gewidmet, zu Gast waren:

am 11.11.2014 der Politiker und langjährige EU- Abgeordnete Bernd Posselt und die Journalistin Kateřina Šafaříková;

am 9.2.2015 der ehemalige Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung und Buchautor Michael Frank und der Diplomat Tomáš Kafka;

am 16.3.2015 der Literaturkritiker Jörg Plath und die Schriftstellerin Radka Denemarková.