Ausstellung Spiel mir das Lied vom Tod. Das Jahr 1945 in der Region Aussig (Ústí nad Labem)

Die Ausstellung befasste sich mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und den ersten Nachkriegsmonaten in Aussig und Umgebung. Konkret wurden in der Ausstellung die Verbrechen des Nationalsozialismus, die Bombardierung, die Befreiung, die Rolle deutscher NS-Gegner, Fälle von Gewalt gegenüber der deutschen Bevölkerung, die Aussiedlung der Deutschen, die Beschlagnahme des deutschen Vermögens, das Eintreffen der neuen Bevölkerung und die Herausbildung einer Beziehung der Neusiedler zur Stadt und zur Region thematisiert.

Bei der Bearbeitung dieser schweren und sensiblen Thematik wurde außerordentlich verantwortungsvoll vorgegangen. Die Autoren versuchten bewusst, das Thema möglichst ausgewogen zu bearbeiten. Neben den Texten von Historikern zu einzelnen Themen werden in der Ausstellung zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen präsentiert, und zwar sowohl mit altansässigen Tschechen, mit tschechischen Neusiedlern, mit Deutschen, die nach dem Krieg in der Tschechoslowakei geblieben sind, sowie mit vertriebenen Deutschen. 

Besonderes Augenmerk wurde auf den sog. sudetendeutschen Schatz aus Königswald (Libouchec) gelegt. Dabei handelt es sich um Gegenstände, die die Familie Schlattner vor der Vertreibung im Jahre 1945 unter dem Dach ihres Hauses versteckte. Auf das Versteck machte Rudi Schlattner im Juli 2015 aufmerksam.

Die Ausstellung fand vom 30. September 2015 bis 17. April 2016 im Museum der Stadt Ústí nad Labem statt. Sie wurde mit dem Preis Gloria Musaealis als beste Museumsausstellung des Jahres 2015 ausgezeichnet.