Kafkas Originalmanuskript befindet sich heute im Literaturarchiv Marbach. Nach hundert Jahren kehrt die Handschrift erstmals an ihren Ursprungsort nach Prag zurück. Das Manuskript ist eine Einladung zum phantasiereichen Lesen und Deuten der Buchstaben. Man sieht Kafka beim Schreiben zu. Wort für Wort nimmt der Roman eine Gestalt an.
Welche Aktualität hat dieses Romanfragment heute? Wir haben bekannte Schriftsteller, Künstler und andere Persönlichkeiten gebeten, einzelne Passagen aus dem Prozess zu kommentieren, darunter Lenka Bradáčová, Jiří David, Wilhelm Genazino, Jaz, Jiří Kadeřábek, Tomáš Kafka, Brigitte Kronauer, Magdalena Platzová und Jaroslav Róna.
K: KafKa in KomiKs
„Franz Kafka ist ein Meister der Bilder und sein Werk damit prädestiniert dafür, in die Sprache der Comics übersetzt zu werden“, sagt David Zane Mairowitz, der zusammen mit der Stuttgarter Agentur Gold & Wirtschaftswunder die Ausstellung „K: KafKa in KomiKs“ kuratiert hat.
Drei Kafka-Comics hat Mairowitz bisher veröffentlicht. 1992 entstand mit dem amerikanischen Kult-Zeichner Robert Crumb Introducing Kafka. Mit der französischen Zeichnerin Chantal Montellier erarbeitete Mairowitz 2008 Kafkas Prozess. Im Vorjahr taten sich der Comicautor und der tschechische Musiker und Zeichner Jaromír 99 zusammen, um Das Schloss als Comic neu zu erzählen.
Die drei Bücher bilden die Grundlage für die aktuelle Ausstellung. Jeder der drei Zeichner hat unterschiedliche Schwerpunkte. „Das, was Kafka uns in einem Satz an Bildern anbietet, ist einfach erstaunlich“, sagte Mairowitz.
Beide Ausstellungen, die vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt werden, sind zu sehen
- vom 24. Mai bis 30. Juni 2014, Mo 11–18, Di–So 9–18
KAFKA 2014 Ausstellungen - Kino - Konferenz - Konzert