In der Ära der Normalisierung dokumentierte er mit seiner Kamera die Verfolgung der Dissidenten durch das Husák-Regime. Sein Schaffen und auch der eigentliche Akt des Fotografierens zeugen von Mut und waren Ausdruck des Widerstands. Der Fotograf Ivan Kyncl – selbst Unterzeichner der Charta 77 – erschuf so ein eigenwilliges Zeugnis einer schwierigen Zeit. Seine Arbeit als Fotograf setzte er im Londoner Exil fort, wo er sich der Theaterfotografie widmete.
Ab Freitag, dem 5. Juni 2015 ist die Ausstellung „Ivan Kyncl. Rebellion mit der Kamera“ mit mehr als 200 Fotografien aus dem Nachlass des Autors in der Nationalgedenkstätte auf dem Vítkov-Hügel in Prag zu sehen. Kuratiert wird die Ausstellung von der Forschungsstelle Osteuropa, einer außeruniversitären Forschungseinrichtung der Universität Bremen. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Nationalmuseum und dem Mährischen Landesmuseum.
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds unterstützte die Entstehung des Ausstellungsprojektes, das vorher Station in Deutschland und Brünn machte, mit der Summe von 15.000 Euro. Der Geschäftsführer Tomáš Jelínek nahm an der Prager Vernissage teil. "Diese Ausstellung hilft dabei, unsere Schuld gegenüber Ivan Kyncl und all denen, die im Totalismus für unsere Freiheit gekämpft haben, zu begleichen," führte er an.
Lidovky.cz
Deník.cz
Radio Prag
Kreiszeitung (Artikel aus dem Jahr 2014)