Pressemitteilung, 24. Juni 2013
Petr Pithart mahnt:
„Wir brauchen den Zukunftsfonds auch in Zukunft!“
Zu seinem 15-jährigen Bestehen brachte der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds über 200 Vertreter der Bürgergesellschaft aus beiden Ländern zusammen
(Prag) Politiker und Vertreter der Bürgergesellschaft aus Deutschland und Tschechien sowie weitere rund 200 Gäste aus beiden Ländern kamen am Montag im tschechischen Abgeordnetenhaus zusammen, um gemeinsam das 15-jährige Jubiläum des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und des Gesprächsforums zu begehen. Seit 1998 hat der Zukunftsfonds nicht nur die führende Rolle bei der Entschädigung der tschechischen NS-Opfer inne gehabt, sondern auch über 7.500 tschechisch-deutsche Partnerschaftsprojekte aus den verschiedensten Bereichen unterstützt.
Die Festveranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Vorsitzenden des tschechischen Abgeordnetenhauses Miroslava Němcová, Festredner war der frühere Premier und Senatsvorsitzende Petr Pithart (zur ganzen Rede). Das, was in den 1990er Jahren im wesentlichen auf dem politischen Reißbrett entstanden sei, habe zu den heutigen guten Beziehungen beider Länder geführt, gerade „weil dahinter die Arbeit zehntausender, ja hunderttausender Menschen auf beiden Seiten steht“, erklärte Petr Pithart. „Ich zweifle daher keinen Moment daran, dass wir den Zukunftsfonds und das Gesprächsforum auch in Zukunft brauchen“, sagte Pithart in Richtung Politik und mahnte, dass gute Beziehungen jederzeit durch eine unbewältigte Geschichte gefährdet seien.
Der Zukunftsfonds sei zu einer Nahtstelle zwischen Politik und Bürgern geworden, und es sei gerade „diese Vermittlerrolle, die unsere Arbeit auszeichnet“, betonten die Geschäftsführer des Zukunftsfonds Joachim Bruss und Tomáš Jelínek.
In seinem Schlusswort forderte der Vizepräsident des Internationalen Auschwitzkomitees, Felix Kolmer, nicht nachzulassen in dem Bemühen um Verständigung und Zusammenarbeit. „Der Zukunftsfonds muss eine Zukunft haben“, erklärte Kolmer, und forderte die Regierungen beider Länder auf, die Fortsetzung der Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Noch vor der Diskussionsrunde im tschechischen Abgeordnetenhaus, an der auch der frühere Minister Alexandr Vondra, der Europaabgeordnete Martin Kastler sowie Libuše Černá von der Agentur Pro-Tisk und Carsten Lenk vom Evangelischen Bildungswerkes Regensburg teilnahmen, hatte ein engerer Kreis von Vertretern der Bürgergesellschaft aus beiden Ländern über Ausbau, Perspektiven und Möglichkeiten des Zukunftsfonds und der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit beraten.
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