Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
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Pressemitteilung, 23.01.2012

„Im Totaleinsatz“
- Schicksale tschechischer Zwangsarbeiter im Dritten Reich -
Leipzig eröffnet am 27.01. die Ausstellung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds

Zwangsarbeit und Sklavenarbeit – Leipzig zeigt im Neuen Rathaus erstmals die Wanderausstellung „Im Totaleinsatz“ des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. 250 persönliche Dokumente und Fotografien – die meisten aus privater Hand - geben einen tiefen Einblick in den harten Arbeitseinsatz und die unmenschlichen Lebensbedingungen tschechischer Zwangsarbeiter fern ihrer Heimat, wo Strafe und Vernichtung durch Arbeit an der Tagesordnung waren. Es wird das „System Zwangsarbeit“ im „Protektorat Böhmen und Mähren“ beleuchtet - bis hin zur Rekrutierung ganzer Jahrgänge. Und zu Wort kommen auch jene Menschen, die Ausbeutung und Terror überlebt haben - die Augenzeugen. Eine der letzten Stationen der Ausstellung „Im Totaleinsatz“ ist dem späten Versuch der Entschädigung gewidmet, der viele dieser Dokumente erst ans Tageslicht gebracht hat.

Offiziell eröffnet wird die Ausstellung „Im Totaleinsatz“ am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen werden auch die Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Dr. Tomáš Jelínek und PhDr. Joachim Bruss.

Beginn 15.30 Uhr, Obere und Untere Wandelhalle des Neuen Rathauses

  • Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung
  • Anschließend Eröffnung und Rundgang durch die Ausstellung „Im Totaleinsatz“ in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, Prag

Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Februar zu sehen. Möglich wurde diese einzigartige Sammlung von Dokumenten erst durch die Entschädigungszahlungen an die Opfer von Zwangsarbeit in den Jahren 2001 bis 2006. 120.000 Anträge auf Entschädigungszahlungen hat der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds als Partnerorganisation der Stiftung „ Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ bearbeitet. In dieser Phase von Antragstellung und Auszahlung wurde eine Fülle persönlicher Dokumente, Fotografien und Zeugenaussagen zusammengetragen. Ihre Auswertung ergab in enger Zusammenarbeit mit Historikern und Archivaren einen neuen, tieferen Einblick in das System von Zwangsarbeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds wurde im Jahr 1997 auf Grundlage der Deutsch-Tschechischen Erklärung als Stiftungsfonds in Prag gegründet. Auftrag des Zukunftsfonds ist es, auf vielfältige Weise die Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen zu fördern, die Zahl der beidseitigen Begegnungen zu erhöhen und die Formen der Zusammenarbeit durch die Unterstützung gemeinsamer Projekte zu erweitern.

 

 
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