Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
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Pressemitteilung, 13.09.2011

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds würdigt
die sächsisch-tschechische Zusammenarbeit

(Bautzen/Budyšin) – Der Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds war gestern und heute auf seiner dritten Sitzung des Jahres zu Gast im Burgtheater der Oberlausitzer Kreisstadt Bautzen / Budyšin. Die Anregung zu dieser Ortswahl kam vom Verwaltungsratsmitglied und Bundestagsabgeordneten Reiner Deutschmann, dessen Heimat der Landkreis Bautzen ist. „Wir haben die Einladung nach Bautzen sehr gerne angenommen“, erklärte der Vorsitzende des Verwaltungsrates und Sonderbotschafter des tschechischen Außenministeriums Otto Pick. „Nicht nur, dass Bautzen mit seiner Grenznähe einen ganz engen Bezug zu Tschechien hat. Aus dieser sorbischen Region und aus Sachsen allgemein kommen auch zahlreiche vielversprechende Initiativen und Projekte, die der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds gefördert hat oder fördern wird. Gerade die intensiven sächsisch-tschechischen Beziehungen gehören zu einem tragenden Element in der Verständigung beider Nachbarländer“, ergänzte Pick.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds beriet in Bautzen unter anderem über 18 Projekte, die aus Initiativen sächsischer Vereine entstehen oder in Sachsen stattfinden. Zu einem Ort internationaler Begegnung wird Bautzen, wenn im Oktober Jugendliche aus Deutschland und Tschechien dort zusammenkommen. Auf Initiative des Jugendclubs Burgstädt erkunden sie vier Tage Bautzen, besuchen die Gedenkstätte und befassen sich in Workshops mit den Themen Toleranz, Zivilcourage und Verantwortung. Auch ein Besuch im sächsischen Landtag steht auf dem Programm.

„Gerade der Jugendaustausch war von Anbeginn eine der Prioritäten des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds; trotzdem kommt die Förderung kultureller Projekte auch in dieser Region nicht zu kurz“, erklärte Geschäftsführer Joachim Bruss. Unterstützung erhält daher auch die „Stiftung für das sorbische Volk“. Mit einem gemeinsamen Kammerkonzert sorbischer und tschechischer Musiker in Prag ehrt die Stiftung den sorbischen Komponisten Bjarnat Krawc (1861 – 1948) anlässlich seines 150. Geburtstags. Das anschließende Treffen der sorbischen Musiker mit tschechischen Musikstudenten weist den Weg in eine künftige Zusammenarbeit. „Der Fonds zeigt damit abermals seine Wertschätzung für eine Weiterführung der sorbisch-tschechischen Beziehungen, die vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts intensiv gepflegt wurden“, erklärte der Historiker und tschechische Geschäftsführer des Zukunftsfonds Tomáš Jelínek.

Nicht nur Prag, auch Dresden wird wieder hochklassige Darbietungen hören, wenn das Prager Barockorchester Collegium 1704 in den kommenden Monaten seine schon traditionelle „Musikbrücke“ zwischen beiden Städten schlägt. Bei allen acht Aufführungen werden auch deutsche Solisten auf der Bühne stehen. Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen soll wiederum ein Dokumentarfilm über das Grenzgebiet bei České Jiřetín / Georgendorf im Erzgebirge. Historische Dokumente und Zeitzeugen sollen die bewegte Geschichte dieser sächsisch-tschechischen Region näher bringen; fachliche Garanten des Projekts sind regionale Museen beider Länder.

Insgesamt bewilligte der Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds heute die Förderung von 96 partnerschaftlichen Projekten auf dem Gebiet der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland mit einer Gesamtsumme in Höhe von 524 200 Euro. Neu ist dabei eine Sonderförderung für Projekte, die zum Erlernen der Fremdsprachen Tschechisch und Deutsch motivieren.

Eine Übersicht der bewilligten Projekte wird unter www.zukunftsfonds.cz abrufbar sein.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds wurde im Jahr 1997 auf Grundlage der Deutsch-Tschechischen Erklärung als Stiftungsfonds in Prag gegründet. Auftrag des Zukunftsfonds ist es, auf vielfältige Weise die Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen zu fördern, die Zahl der beidseitigen Begegnungen zu erhöhen und die Formen der Zusammenarbeit durch die Unterstützung von gemeinsamen Projekten zu erweitern. Stiftungsschwerpunkte sind die Bereiche Jugend- und Schulaustausch, Kultur, Publikationen, Renovierung von Baudenkmälern, Dialogforen und Fachveranstaltungen, fondseigene Stipendien, Partnerschaften von Gemeinden und Vereinen sowie Soziales und Minderheiten.

Pressekontakt: Christian Rühmkorf / cr@fb.cz / 00420 – 731 3232 71

 

 
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