Die Suppe ist gegessen - Kateřina Šedá

Das Projekt „Die Suppe ist gegessen“ der Künstlerin Kateřina Šeda (*1977 in Brno/ Tschechien) wird derzeit im NKV Wiesbaden ausgestellt. Es widmet sich der Wiederherstellung der Einheit des Dorfes Nošovice, das durch den Bau einer Automobilfabrik geografisch und sozial gespalten wurde. Während eines Besuchs 2008 erfuhr die Künstlerin eine für sie bisher unbekannte Gleichgültigkeit und Resignation der Bewohner angesichts der Situation. In Reaktion darauf setzt sich Kateřina Šeda seitdem künstlerisch mit Lösungswegen für die Zukunft Nošovices auseinander. 2012 wurde das Hauptgericht zur Metapher für die Zukunft Nošovices.

Organisiert vom Kunstverein fuhr Kateřina Šeda vom 9. bis 11. März 2012 mit 26 Köchinnen und Köchen aus Wiesbaden - in Anlehnung an die 26 Quellen der hessischen Landeshauptstadt - nach Nošovice, um im Austausch mit tschechischen Köchen und Bewohnern landestypische Hauptgerichte und Anrichtungsweisen auf dem Teller kennenzulernen sowie sich ein Bild von der Lage zu machen. Zurück in Wiesbaden erarbeiteten die Köche Neuinterpretationen der Gerichte und richteten sie architektonisch auf dem Teller an als Lösungsvorschläge für die Mitte des Dorfs für die Zeit nach Hyundai.

Neben der positiven Resonanz der Bewohner Nošovices setzte dieser aktive und kreative Austausch wichtige Impulse über die Ländergrenzen hinaus. Die Entwürfe der Köche werden in einem nächsten Schritt Stadtplanern und Architekten zur Verfügung gestellt. Zudem erscheint 2012 ein Kochbuch für Nošovice.