Perspektiven der (Post-) Demokratie in Theorie und Praxis – Wissenschaft in Bewegung

Die Arbeit an einem Promotionsprojekt ist über weite Strecken eine einsame Angelegenheit. Dies liegt daran, dass man tatsächlich viele Stunden Lektüre- und Schreibarbeit leistet und nur selten auf Menschen trifft, die sich für die spezialisierten Themen auch interessieren. Dieser Workshop bot die Chance, in einen inhaltlichen Austausch miteinander zu treten und sich wechselseitig zu unterstützen.

Die Nachwuchswissenschaftler haben ihre eigenen Forschungsprojekte präsentiert und in dem interdisziplinären Forum diskutiert. Durch die Überschreitung kultureller, politischer und (fach-)wissenschaftlicher Grenzen wurde Raum für neue, innovative Forschungsideen geboten. Im Dialog interpretierten und diskutierten die Teilnehmer die Forschungsergebnisse der unterschiedlichen Projekte. In den wissenschaftlichen Diskussionen wurde auch der Bezug zu aktuellen politischen Entwicklungen in Europa, etwa zu postdemokratischen Tendenzen in europäischen Ländern oder den vielfältigen Krisen in Ost- und Südeuropa, hergestellt.

Dieser politisch praktische Bezug wurde durch das Gespräch mit dem Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner gestärkt, das den Teilnehmern Einblicke in die Arbeit der Piratenpartei, die Praxis von Liquid Democracy und die sich verändernde Interaktion mit anderen Fraktionen bot. In einem Gastvortrag berichtete Prof. Vassikiki Georgradou über die aktuellen politischen Entwicklungen im krisengeschüttelten Griechenland und den Rechtsextremismus. In der anschließenden Diskussion wurden die Ursachen rechter Ideologie und Gewalt sowie die Wechselwirkung zwischen ökonomischer und politischer Krise diskutiert.