Projekte des Monats
Bedingungen und Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements am Beispiel der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus
Antragsteller:
EBZ Alexandersbad – Projektstelle gegen Rechtsextremismus
Markgrafenstraße 34
95680 Bad Alexandersbad
Tel: (0 92 32) 99 39 0
Email: info@ebz-alexandersbad.de
www.ebz-alexandersbad.de
Projektpartner:
Koordinační centrum česko-německých výměn mládeže TANDEM
Riegrova 17
CZ-306 14 Plzeň
Tel.: +420 377 634 755
Email: tandem@tandem.adam.cz
www.tandem.adam.cz
Ziel des Projektes
Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus muss auf unterschiedlichen Ebenen geführt werden und darf nicht allein dem Staat überlassen werden. Deshalb ist für dieses Aufgabenfeld zivilgesellschaftliches Engagement besonders bedeutsam. Bei der Tagung sollten die Bedingungen und die Möglichkeiten dieses Engagements in Deutschland und in Tschechien (und in Österreich) dargestellt und verglichen werden.
Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland, Tschechien und Österreich wurde anhand von vier Themenschwerpunkten präsentiert:
- Monitoring: Es wurde deutlich, wie wichtig staatlich unabhängige Stellen sind, die rechtsextreme oder rassistische Übergriffe dokumentieren. Damit wird staatliches Handeln kontrolliert, potentielle Opfer werden informiert und im besten Fall geschützt, und die Zivilgesellschaft wird überhaupt erst handlungsfähig.
- Opferberatung: Durch drei Fallbeispiele aus Bayern, Sachsen und Tschechien wurde deutlich, welche Prozesse Opfer rassistischer Übergriffe durchlaufen müssen. Oft sind die Sicherheitsbehörden überhaupt nicht darauf eingestellt, mit den dadurch entstehenden Traumata umzugehen. Allen Fallstudien war gemeinsam, dass es zu sekundären Viktimisierungsprozessen und zur Täter-Opfer-Umkehr kommen kann.
- Intermediäres Handeln: Handeln gegen Rechtsextremismus und Rassismus muss staatliches, kommunales und zivilgesellschaftliches Handeln sein. Es wird eine hohe Kompetenz aller Akteure benötigt, mit den unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Handlungslogiken angemessen umzugehen. Dafür benötigt man „intermediäre“ Akteure, dies können z. B. Bündnisse sein. Deutlich wurde, wie unterschiedlich ausgeprägt dafür die entsprechenden Kompetenzen sind, was sich jedoch nicht in den beteiligten Ländern unterschied.
- Großgesellschaftliche Akteure: Schließlich stellten große Akteure wie die Kirchen, die Diakonie und die Gewerkschaften ihr großes und beeindruckendes Engagement vor. Hier wurden große Unterschiede zwischen den Ländern deutlich: in Deutschland engagieren sich Gewerkschaften glaubwürdig gegen Rassismus, in Tschechien scheinen sie als Akteur kaum aufzutreten.
Artikel in der Frankenpost
Für Texte und Fotos sind die Projektträger verantwortlich.
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