Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
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Projekte des Monats

Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung

Antragsteller:
Živá paměť, o.p.s.
Na Poříčí 12
110 00 Praha 1
www.zivapamet.cz
Projektpartner:
Maximilian-Kolbe-Werk e. V.
Karlstraße 40
79104 Freiburg
www.maximilian-kolbe-werk.de
 
Ziel des Projektes Direkte Hilfe für 1000 überlebende NS-Opfer in der Tschechischen Republik, die aus rassischen oder politischen Gründen verfolgt wurden.
 

Fast tausend Bürger der Tschechischen Republik, die während des Zweiten Weltkriegs vom NS-Regime aus rassischen oder politischen Gründen verfolgt wurden, haben dank des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und der gemeinnützigen Organisation Živá paměť (Lebendige Erinnerung) bis Ende letzten Jahres finanzielle Unterstützung ìn Höhe von insgesamt mehr als 240 000 Euro erhalten. Die Mittel wurden im Zuge einer einmaligen Pauschalauszahlung verteilt und stammen aus dem Nachlass von Wolfgang Reinhard Storch, eines ehemaligen hochrangigen Politikers der Westberliner SPD. Er legte in seinem Testatment fest, dass der Großteil seines Vermögens noch lebenden NS-Opfern aus Tschechien, der Slowakei und Polen zukommen solle. Ein Gutteil seines Nachlasses wurde zu gleichen Teilen zwischen dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und dem Maximilian-Kolbe-Werk aufgeteilt.

 „Dank solcher Gesten und weiterer Zahlungen für Überlebende kann ich mir trotz der Nachwirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung ein selbständiges und würdiges Leben leisten. Ich glaube, in Deutschland gibt es immer noch ein Schuldgefühl für die Gräueltaten, die während des Zweiten Weltkrieges begangen wurden. In gewisser Weise bewundere ich es, dass die heutigen Deutschen nach wie vor an die Überlebenden denken“, sagt Eva Pokorná (geb. 1929), ehemalige Gefangene im Konzentrationslager Auschwitz und eine der Empfängerinnen der Spendenzahlung.

Eine weitere Empfängerin äußerte: "Ich möchte Ihnen von Herzen danken, dass ich 6 392 Kronen erhalten habe...Mein Papa, der eine antinazistische Widerstandsgruppe geleitet hat, wurde hier in Pilsen am 4.12.1940 von der Gestapo verhaftet, das war das letzte Mal, dass meine Mutter, meine Schwester und ich ihn gesehen haben." (B. Š., Pilsen).

Unter den Empfängern der Auszahlungen, deren Verzeichnis Živá paměť mit Hilfe weiterer Organisationen zunächst aktualisierte, waren auch 200 Überlebende, die in den Jahren 2001-2006 keine humanitären Leistungen für Sklaven- oder Zwangsarbeit beantragt hatten. Im Verlaufe des gesamten Projektes erfolgte eine intensive Kommunikation mit den überlebenden NS-Opfern (947 Briefe, 36 Email, 174 Telefonate, 274 persönliche Begegnungen).

Die Organisation Živá paměť kümmert sich langfristig um überlebende NS-Opfer, indem sie ihnen häusliche Pflege und therapeutische Dienste anbietet, weiter Hilfe durch deutsche Freiwillige, kostenlose professionelle soziale Beratung sowie kulturelle, gesellschaftliche und pädagogische Aktivitäten im Rahmen von fünf Kontaktzentrenz für NS-Opfer und für den Dialog zwischen den Generationen.

Für Texte und Fotos sind die Projektträger verantwortlich.

Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Im Prager Kontaktzentrum für NS-Opfer und den Dialog zwischen den Generationen
Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Geburtstagsfeier für Ing. Jiří W. im Kontaktzentrum für NS-Opfer und den Dialog zwischen den Generationen. An seiner Linken sein Enkel, rechts eine deutsche Freiwillige von Živá paměť, Maja.
Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Empfänger der Pauschalzahlung aus Olomouc
Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Empfänger der Pauschalzahlung aus Olomouc
Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Empfänger der finanziellen Hilfe bei einem adventlichen Chanukka-Treffen
Direkte Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung
 
Felix Kolmer, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees mit Darina Sedláčková (Živá paměť)

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