Zusammen in Bewegung

Das Projekt „Zusammen in Bewegung“ (1.-9. Juli 2016) reagiert auf die gegenwärtige Situation in Europa, das in seiner Haltung zur Migration geteilt ist. Im Vordergrund stehen der Verlust der Heimat und die Suche nach einer neuen Heimat in einer anderen Kultur.

An dem Projekt sind neben Teilnehmern aus Deutschland und der Tschechischen Republik eine armenische und eine syrische Familie beteiligt, die seit 13 Jahren bzw. seit einem halben Jahr in Tschechien leben. Beide Familien verließen ihr Land, weil ihr Leben gefährdet war bzw. der Verlust der Heimat drohte. Außerdem vermittelt im Rahmen des Projektes Frau Olga ihre Lebensgeschichte. Sie stammt aus der Ukraine und lebt seit zwölf Jahren in Tschechien.

Das Projekt bietet in Form von Vorträgen, moderierten Debatten, gemeinsamer Arbeit, persönlichen
Gesprächen,Tanz und Essen die Gelegenheit, den kulturellen Hintergrund und die Lebensgeschichten der beteiligten Migranten kennenzulernen  sowie Berührungspunkte und Reibungsflächen zwischen unseren Kulturen wahrzunehmen. Den Teilnehmern aus Armenien und Syrien bietet es einen sicheren Raum und neue soziale Kontakte.
Durch die Gespräche entdecken wir auch manches in unserer eigenen Kultur, womit andere nicht klarkommen. Warum etwa sollte man einen einen alten Friedhof reinigen, auf dem keiner unserer Vorfahren beerdigt ist? Warum ein altes Holzhaus renovieren? Warum soll man sich entschuldigen, wenn die Kinder etwas kaputt machen? Es ist nicht leicht, das jemandem zu erklären, dessen Kultur die Epoche der Romantik nicht kennt oder einen anderen Zugang zu Kindern hat.

Solche Diskussionen sind bereichernd und in der homogenen tschechischen Gesellschaft vielleicht sogar einzigartig.