Antragsteller:
Oblastní galerie Liberec
Masarykova 723/14
460 01 Liberec 1
Projektpartner:
Mag. Lena Radauer
DFG-Graduiertenkolleg 1288, c/o Historisches Seminar
Rempartstraße 15
79085 Freiburg
Das Projekt der Ausstellung Nach Sibirien! thematisiert als kulturhistorisches Gemeinschaftsprojekt von Kunsthistorikerinnen aus der Tschechischen Republik, Österreich und Deutschland zwei wesentliche Bereiche der mit dem Großen Krieg und den sog. Deutschböhmen verknüpften bildenden Kunst. Behandelt wird die offizielle Propaganda des Kriegspressequartiers, die unter dem Einfluss der Zensur und unter klaren inhaltlichen und formalen Vorgaben geschaffene Kunstwerke umfasst. Weiter geht es um Kunst, die während der sibirischen Gefangenschaft entstand und für ihre Schöpfer eine Flucht aus der harten Lebensrealität bedeutete.
Die Ausstellung bemüht sich um eine lockere Rekonstruktion der Geschichten unserer Großväter und Urgroßväter – nicht nur der Legionäre, sondern allgemein der Soldaten aus den Ländern der Böhmischen Krone, denn die Ostfront und Sibirien durchliefen sie gemeinsam, ohne Rücksicht auf Muttersprache und Religionszugehörigkeit. An ausgewählten Kunstwerken der sog. Deutschböhmen wird deren Schicksal und Leidensweg während des Ersten Weltkriegs erzählt.
Die Forschungen zu den Arbeiten der deutschsprachigen bildenden Künstler und Künstlerinnen aus Böhmen, Mähren und Schlesien, mit denen sich die Regionalgalerie Liberec langfristig beschäftigt, enthüllen so ein weiteres bisher geschlossenes und unbehandeltes Kapitel der tschechischen Kunstgeschichte.
Ausstellungsdauer ab 8. Oktober bis zum 17. Januar 2016, Di–So 10–17 Uhr, Do bis 19 Uhr, Mo geschlossen, kommentierte Führungen (deutsch): 10. 10. und 22. 11. um 13.00 Uhr, und weiter nach Vereinbarung