Memento

Am 8. Mai 2015, 70 Jahre nach der Befreiung und dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde auf Einladung der Stadt Terezín mit dem Gedenkkonzert Memento in der Kirche Zur Auferstehung des Herrn ein musikalisches Zeichen der Versöhnung und des Friedens gesetzt.

Im Zentrum stand Hans Krásas Kantate Die Erde ist des Herrn für Soli, Chor und Orchester. Der Prager Komponist aus dem deutschen Judentum war in Theresienstadt inhaftiert und verlor 1944 in Auschwitz sein Leben. In eindringlicher Klangsprache gestaltet er in seiner Kantate ausgewählte Psalmtexte, von geflüstertem Flehen und innigem Beten über erschütterndes Aufschreien bis hin zum erhabenen Lobpreis Gottes. Ergänzt wurde das Programm durch zwei Orgelwerke – gespielt auf der kürzlich restaurierten Orgel – und dem Schicksalslied von Johannes Brahms sowie dem Abschiedslied Mond, so gehst du wieder auf und dem Passover Psalm von Erich Wolfgang Korngold.

Durch die Zusammenarbeit des tschechischen Orchesters, deutscher, tschechischer und Schweizer Solisten, des Schweizer Chors und des deutschen Dirigenten und Initiators Uwe Münch und durch die gemeinsame Schirmherrschaft der Präsidenten der jeweiligen nationalen Parlamente, Herrn Hamáček, Herrn Dr. Lammert und Herrn Dr. Rossini, gelang es auf eindrücklicke Weise, eine Brücke über Grenzen und Zeiten zu schlagen und die Erinnerung wach zu halten an das unsägliche Leid, das hier geschah, aber auch an unzerstörbare Werte, denen wir überall und zu allen Zeiten verpflichtet sind.