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Pressemitteilung, 5. September 2014

Umfangreiches Begleitprogramm zur

internationalen Ausstellung über Zwangsarbeit eröffnet

 

(Prag) „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ - so lautet der Titel der internationalen Ausstellung, die derzeit im Lustschloss Belvedere auf der Prager Burg zu sehen ist. Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (DTZF) und die gemeinnützige Gesellschaft Živá paměť (Lebendige Erinnerung) haben am Donnerstag im Belvedere ein umfangreiches Programm eröffnet, das bis zum 31. Oktober die Ausstellung begleitet.

Historiker schildern in Vorträgen, wie das „System Zwangsarbeit“ im Protektorat Böhmen und Mähren die Bevölkerung Schritt für Schritt in den Würgegriff der Kriegsmaschinerie nahm und dabei weder die Jugend noch die Alten verschonte. Die letzten Zeitzeugen berichten u.a. vor Schülern, wie sie aus ihrem Alltag und ihren Familien gerissen und regelrecht versklavt wurden. In kommentierten Filmvorführungen decken Experten die perfide NS-Propaganda auf, die die Wahrheit über die Verschleppung und Ausbeutung von insgesamt 20 Millionen Männern, Frauen und Kindern verschleiern sollte.

Dieses lang vorbereitete Begleitprogramm ermöglicht nicht nur einen tiefen Einblick in besondere Aspekte dieses gigantischen Unrechtssystems. Es bietet auch die Chance, noch einmal jenen zuzuhören, die im Zentrum dieser Ausstellung stehen: den ehemaligen Zwangsarbeitern selbst“, erklärte Tomáš Jelínek, der tschechische Geschäftsführer des DTZF in seinem Grußwort zur Eröffnung des Begleitprogramms.

Eröffnet wurde das Begleitprogramm gleich am Donnerstag mit einer Diskussionsveranstaltung zum immer noch aktuellen Thema der Entschädigungszahlungen, deren Organisation in Tschechien der DTZF gemeinsam mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) übernahm. Der Vorstand der Stiftung EVZ Günter Saathoff, Jiří Šitler, Botschafter in Rumänien und damaliger Verhandlungsleiter der Tschechischen Republik in Entschädigungsfragen sowie der Professor für Zeitgeschichte Constantin Goschler diskutierten gemeinsam mit Tomáš Jelínek, wie die Entschädigung gut zehn Jahre danach zu bewerten ist, welche Bedeutung sie für die deutsche Gesellschaft, aber auch für die Opfer selbst hat und inwiefern Entschädigung immer noch ein offenes Kapitel ist.

Durch keine Entschädigung, egal in welcher Höhe, konnten und können die verlorenen Lebensjahre der Opfer ´kompensiert´ werden. Gerade dies verpflichtet uns, die Erinnerung an das Unrecht zu bewahren und einen Beitrag dazu zu leisten, diesen Menschen einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen“, erklärte abschließend EVZ-Vorstand Günter Saathoff.

Weitere Informationen über die Ausstellung und das Begleitprogramm unter:

www.nucena-prace.cz


Kontakt:

Filip Šebek, Nadace Forum 2000, filip.sebek@forum2000.cz Tel: +420 776 160 952

Christian Rühmkorf, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, cruehmkorf@gmail.com Tel: +420 731323271

 
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