Pressemitteilung, 25.01.2013
Gedenktag: Die Stadt Halle und der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds erinnern gemeinsam an die Opfer des Nationalsozialismus
Ausstellung über tschechische Zwangsarbeiter ist noch
bis zum 03. Februar in Halle zu sehen
Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und der in Halle präsentierten Ausstellung des Zukunftsfonds „Im Totaleinsatz“ über die Schicksale tschechischer Zwangsarbeiter im Dritten Reich, erinnern am Sonntag, dem 27. Januar Vertreter der Stadt Halle (Saale) und des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (Prag) gemeinsam an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt. Die Veranstaltung findet in der Kirche der Justizvollzugsanstalt Roter Ochse Halle (Saale) statt, auf einen Areal, auf dem während des Zweiten Weltkriegs auch tschechische Gegener des Nationalsozialimus interniert waren.
10:30 Uhr: Kranzniederlegung im Hof der Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale), Am Kirchtor 20b
11:00 Uhr: Gedenkveranstaltung in der Kirche der Justizvollzugsanstalt Halle (Saale), Am Kirchtor 20a
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Begrüßung: Dr. Bernd Wiegandt, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale)
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Grußwort: Dr. Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (DTZF)
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Grußwort: Dr. Sascha Möbius, stellv. Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
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Präsentation von Schülerarbeiten des Christian-Wolff-Gymnasiums Halle (Saale) zu den Themen „Tschechische Zwangsarbeiter in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus“ und „Das Schicksal des Josef Denk“.
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Musikalisch-literarischer Beitrag des Theatrum Schloß Hohenerxleben, inspiriert durch das Schicksal des tschechischen Zwangsarbeiters Josef Denk, der im Gefängnis Roter Ochse hingerichtet wurde.
12:45 Uhr: Ende der Veranstaltung
Die Wanderausstellung „Im Totaleinsatz“ des DTZF:
250 persönliche Dokumente und Fotografien – die meisten aus privater Hand - geben einen tiefen Einblick in den harten Arbeitseinsatz und die unmenschlichen Lebensbedingungen tschechischer Zwangsarbeiter fern ihrer Heimat, wo Strafe und Vernichtung durch Arbeit an der Tagesordnung waren. Es wird das „System Zwangsarbeit“ im „Protektorat Böhmen und Mähren“ beleuchtet - bis hin zur Rekrutierung ganzer Jahrgänge. Und zu Wort kommen auch jene Menschen, die Ausbeutung und Terror überlebt haben - die Augenzeugen. Eine der letzten Stationen der Ausstellung „Im Totaleinsatz“ ist dem späten Versuch der Entschädigung gewidmet, der viele dieser Dokumente erst ans Tageslicht gebracht hat. 120.000 Anträge auf Entschädigungszahlungen hat der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds als Partnerorganisation der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ zwischen 2001 und 2006 bearbeitet.