Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
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Pressemitteilung, 26. November 2013

Zivilgesellschaftliches Engagement in der

Drogenprävention fördern

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds ruft neues Thema des Jahres aus

(Prag) Schon zum dritten Mal ruft der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (DTZF) ein „Thema des Jahres“ aus und gibt damit Impulse, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf einem wichtigen Gebiet zu intensivieren und neue Akteure einzubinden. 2014 wird der Zukunftsfonds das „Gemeinsame zivilgesellschaftliche Engagement von Tschechen und Deutschen in der Drogenprävention“ besonders fördern, wie die Geschäftsführer Tomáš Jelínek und Joachim Bruss am Dienstag bei einem Pressegespräch in Prag bekannt gaben.

Das Drogenproblem macht vor der Grenze nicht Halt - im Gegenteil. Deshalb ruft der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds die Akteure der Bürgergesellschaft und des Bildungsbereiches in beiden Ländern auf, bei der Drogenprävention grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten“, erklärte der tschechische DTZF-Geschäftsführer Tomáš Jelínek die Wahl des neuen Jahresthemas. Tschechen und Deutsche hätten beim Thema Drogen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, suchten aber zu selten gemeinsam nach Lösungen.

Seit einigen Jahren steigen vor allem im deutsch-tschechischen Grenzgebiet der Handel und der Konsum der Droge Crystal Meth / Pervitin stetig an. Schon der einmalige Konsum könne eine Überdosierung bedeuten und sehr schnell zu einer psychischen Abhängigkeit mit schweren körperlichen Schäden führen, warnen Experten. Diese Droge wird zumeist in Tschechien hergestellt und über die Grenze nach Deutschland geschmuggelt.

Austausch, Analyse, Aufklärung

Der Zukunftsfonds will einerseits den grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch, die gemeinsame Analyse der Probleme und die Suche nach komplexen Lösungen fördern, andererseits aber auch die konkrete Aufklärungsarbeit und Prävention unterstützen. „In der Drogenproblematik steckt nicht nur deutsch-tschechisches Konfliktpotenzial, sondern auch die Chance, die Zusammenarbeit bei einem existenziellen Thema zu intensivieren und auszuweiten“, so Jelínek. Projekte im Rahmen des Jahresthemas können mit bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten (statt der sonst üblichen 50-prozentigen Obergrenze) gefördert werden.

Die Initiative „Need no Speed“ aus der Oberpfalz vernetzt Suchtberatung, Jugendarbeit und Polizei. Man müsse vor allem die Prävention stärker strukturell und finanziell verankern, erklärte Gerhard Krones, Leiter der Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas in Weiden. „Wir gehen in die Jugendzentren, klären Schüler und Eltern auf und bilden Fachkräfte für die Prävention aus. Aber ohne eine stärkere Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern ist der Kampf gegen den Drogenmissbrauch aussichtslos. Unser Ziel ist es, die Menschen in beiden Ländern zu sensibilisieren und zu motivieren, aktiv bei der Drogenprävention mitzuwirken. Das ist der einzig wirksame Schutz“, so Gerhard Krones.

Thema des Jahres 2013 – eine ermutigende Bilanz

Im auslaufenden Jahr unterstützt der Zukunftsfonds in besonderer Weise deutsch-tschechische Projekte, die sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus stark machen. Insgesamt wurden bislang 33 Projekte im Rahmen des Jahresthemas bewilligt mit einem Gesamtfördervolumen von über 5,6 Mio. Kronen (rund 220.000 Euro). Weitere Projektanträge werden im Dezember bewilligt. Erfreulich groß sei dabei das Engagement von Projektträgern aus dem Bereich Jugend und Schule, hieß es von Seiten des Zukunftsfonds.

Weitere Informationen zum "Thema des Jahres"

(v.l.) Der tschechische DTZF-Geschäftsführer Tomáš Jelínek; Gerhard Krones, Leiter der Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas in Weiden
(v.l.) Der tschechische DTZF-Geschäftsführer Tomáš Jelínek; Gerhard Krones, Leiter der Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas in Weiden
 
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