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Pressemitteilung, 11./13. April 2014

 

Deutschland und Tschechien
wollen gemeinsam Drogenprävention stärken

Drogenbeauftragte beider Regierungen diskutierten in Prag Lösungsansätze

(Prag) Die Droge Crystal Meth ist zu einem gesamtgesellschaftlichen Risiko geworden, stellte Mitte März die erste öffentlich geförderte Crystal-Meth-Studie in Deutschland fest. Vor allem im deutsch-tschechischen Grenzgebiet sind Handel und Konsum dieser Droge ein brennendes Problem.

Auf Einladung des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums und der Stiftung Forum 2000 diskutierten am Freitag hochkarätige Experten beider Länder im Prager Café Louvre. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler und ihr Amtskollege, der Nationale Koordinator der tschechischen Regierung für Antidrogenpolitik, Jindřich Vobořil, erörterten gemeinsam die aktuelle Lage in beiden Ländern. Mortler und Vobořil waren sich einig, dass die dramatische Zunahme bei Handel und Konsum in den letzten beiden Jahren nur durch eine enge deutsch-tschechische Zusammenarbeit auf allen Ebenen eingedämmt werden kann.

„Präventionsarbeit steht in unseren beiden Ländern an der Tagesordnung. Dabei müssen wir uns vor allem auf die Jugendlichen als meistgefährdete Gruppe konzentrieren. Wir müssen sie in ihrem Selbstvertrauen stärken, so dass Drogen wie Crystal Meth keine gefährliche Versuchung mehr darstellen“, erklärte die Drogenbeauftragte Mortler.

Jindřich Vobořil wies aber auch auf die Tatsache hin, dass sich die Situation auf dem Drogenmarkt in den letzten Jahren verändert habe. Die Produktion von Crystal sei kein rein tschechisches Phänomen mehr. Dennoch begrüße er sehr die gemeinsamen Bemühungen auf der Suche nach Lösungen für dieses „ernste Problem“. „Eine wirksame Anti-Drogen-Politik müsse besonders die Prävention und die Therapie stärken. In dieser Situation wäre eine gemeinsame internationale Plattform für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zwischen Tschechen und Deutschen, zwischen Experten und Organisationen aus beiden Ländern sicherlich hilfreich,“ forderte der Koordinator der tschechischen Regierung Vobořil.

Gemeinsam mit Thomas Hampel, Polizeiinspekteur vom bayerischen Innenministerium, und Markéta Černá, Geschäftsführerin der in Westböhmen tätigen gemeinnützigen Organisation Kotec tauschten die Politiker Erfahrungen aus und diskutierten Lösungsansätze für ein grenzübergreifendes Vorgehen. Die tschechische und die bayerische Polizei hätten im vergangenen Jahr gemeinsam 1220 Einsätze zur Bekämpfung der Drogenkriminalität durchgeführt und dabei 90 Personen für die Herstellung von Crystal Meth verhaftet, führte Thomas Hampel an. „Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Seite ist ausgezeichnet“, so Hampel.

Die Drogenszene in den Grenzgebieten sei keine in sich geschlossene Community mehr, die für sich selbst produziere, erklärte Markéta Černá. „In den letzten 3 Jahren können wir beobachten, wie der Drogenhandel zum florierenden Business wird, der sich zum organisierten Verbrechen auswächst“, so Černá von der Organisation Kotec. Es sei höchste Zeit zu handeln.

Die Veranstaltung Drogen in Tschechien und Deutschland - ein gemeinsames Problem, eine gemeinsame Lösung“ wurde vom Bundeslandwirtschaftsminister und Beiratsvorsitzenden des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, Christian Schmidt, eröffnet. „Es ist essentiell, den Kampf gegen das Drogenproblem gemeinsam, und zwar auf allen Ebenen, anzugehen“, erklärte Schmidt.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (DTZF), aus dessen Mitteln das Gesprächsforum finanziert wird, hat die Förderung der grenzüberschreitenden Drogenprävention zu seinem „Thema des Jahres 2014“ erklärt. Der Zukunftsfonds bemüht sich vor allem, die Bürgergesellschaft stärker in die Drogenprävention einzubinden. „Wir sind froh, dass es heute zu diesem Austausch kommt, denn hier ist das gemeinsame Engagement von Politik und Bürgergesellschaft gefragt“, hatte der tschechische Geschäftsführer des DTZF, Tomáš Jelínek, zuvor in seinem Grußwort erklärt.

Deutschland und Tschechien wollen gemeinsam Drogenprävention stärken
 
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